Planspiel „Global Fashion“ vom 20. bis 21. März 2024 in Großkrotzenburg

Kurz vor der Osterpause fand für die Schülerinnen und Schüler des Franziskanergymnasium in Großkrotzenburg (bei Frankfurt am Main) das zweitägige Planspiel „Global Fashion“ statt. 70 Teilnehmende – aufgeteilt in zwei Gruppen – erhielten am ersten Tag (20.3.2024) zunächst eine Einführung in die Geschichte und die Institutionen der Europäischen Union. Dabei wechselten sich digitale und analoge Methoden ab, um die Inhalte möglichst vielfältig und eindrücklich zu vermitteln. Zudem wurde ein Überblick über die aktuelle Situation der weltweiten Modeindustrie gegeben. Dabei wurden Themen wie Produktionsländer, Arbeitsbedingungen und Bezahlung, Umweltaspekte, Fast Fashion und Trends, sowie Lösungsmöglichkeiten für Herausforderungen der Branche aufgezeigt und mit den Schülerinnen und Schülern im Plenum diskutiert.

Nach der inhaltlichen Vorbereitung startete am nächsten Tag (21.3.2024) das eigentliche Planspiel, bei welchem die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Rollen erhielten. Nach einer intensiven Einlese-Phase folgte die Vorstellung des Gesetzesentwurfs durch die Europäische Kommission, sowie die konstitu­ierende Sitzung der jeweiligen Gremien (Parlament und Rat). Dabei stellten sich die Teilnehmenden im Rahmen ihrer neuen Rolle durch ein Eröffnungsstatement zuerst mit Namen und Ansichten vor und wählten im Anschluss einen Vorsitz des jeweiligen Gremiums.

Anschließend wurde im Parlament über den Gesetzesvorschlag der Europäischen Kommission beraten und abgestimmt, der Präsident stellte Ergebnisse und Änderungen daraufhin im Rat vor. Dieser durchlief das gleiche Prozedere, wobei es in beiden Gremien inhaltlich um Themen wie Zuständigkeiten für Abkommen, Positionierungen zum Freihandel, Verbraucher­infor­mationen, Sozial-ökologische Standards und Gesundheitsschutz, sowie Schutz der euro­päischen Kreativwirtschaft und Mode-Industrie ging. Die Vertreterinnen der Medien doku­men­tierten die Diskussionsfortschritte zeitgemäß via Instagram und veröffentlichten kritische Statements. Ein Highlight des Tages war bei beiden Gruppen eine Talkshow vor der finalen Schlussabstimmung, in der die Gremienvertretenden ihre Positionen in hitzigen Diskussionen verdeutlichten. Letztendlich lehnte eine der beiden Teilnehmenden-Gruppen den Gesetzes­entwurf nach der zweiten Lesung komplett ab, während die zweite Gruppe nach Hinzuziehen des Vermittlungsausschusses das Gesetz erfolgreich verabschiedete.

Abschließend gab es einen Ausstieg aus den Rollen, den Realitätscheck und eine Feedback­runde. Dabei gefiel den Teilnehmenden die spannenden und intensiven Disku­ssionen, welche jedoch auch als sehr anstrengend empfunden wurden, und das erlernte Wissen über die EU und deren komplexe Abläufe, sowie dem Themenkomplex Mode, welche durch das eigene Durchleben nachvollziehbar wurde.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Wiesbaden statt.