“MORE COMMUNITY” am 15. und 16. Dezember 2016 in Odessa (Ukraine) an der Nationalen Pädagogischen Universität K.D. Ushynsky

  

Am 15. und 16. Dezember fand die Seminar- und Planspielreihe  „More Community“ erstmals in Odessa statt – in bewährter Weise gemeinsam organisiert vom ifa-Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und dem CIVIC-Institut für internationale Bildung in Düsseldorf. Gastgeberin für diese Veranstaltung war die südukrainische Nationale Pädagogische Universität, benannt nach K.D. Ushynsky im Zentrum von Odessa. Dier Veranstaltung wurde vom Vizerektor für internationale Beziehungen, Anton Ananyev, dem Referenten des dt. Honorarkonsuls in Odessa, Dr. Andrii Kyfak sowie Herrn Dr.Alexander Burka, einem der Geschäftsführer des CIVIC-Instituts eröffnet.

Die rund 24 Studierenden verschiedener Studienrichtungen aus Odessa und Umgebung, die durch den Besuch der Veranstaltung für den Aufbau einer stabilen Zivilgesellschaft in der Ukraine bestärkt, ermutigt, informiert und unterstützt werden sollen, erfuhren zunächst in einer Einführungspräsentation Details über das zu erwartende Programm und eine Beleuchtung des Hintergrunds zur Wahl der methodischen Mittel und gewählten Übungssettings.

Während am Vormittag des ersten Tages die Gruppe noch eher zurückhaltend auf die Anleitungen selbst und aufeinander reagierten, herrschte nach dem gemeinsamen Mittagessen eine Diskussionsfreude auf höchstem Niveau und ein großes Interesse an der Meinung der TrainerInnen zum Thema Sicht der Ukraine von außen, Ukraine und EU, Ukraine und Europa. Auch das Thema der Mehrsprachigkeit wurde in der Gruppe intensiv aufgegriffen und diskutiert. Viele Studierenden brachten ihr Bedauern zum Ausdruck, dass sie bei den letzten Wahlen noch nicht wahlberechtigt waren und waren höchst selbstkritisch in der Aufarbeitung der Prozesse im Anschluss an die Übungssettings, was den individuellen und den gemeinsamen Zugang zum Thema Demokratieverständnis betraf.

Das Interesse am Planspiel für den 2. Tag der Veranstaltung war enorm hoch und alle Studierenden waren schon vor der Zeit auf ihren Plätzen. Nach einer kurzen Einführung in das Szenario der Simulation erhielten alle Teilnehmenden ihre persönliche Rolle und damit die Chance für einen außergewöhnlichen Perspektivenwechsel in ihren jeweiligen Funktionen als Parteimitglieder, Lobbyisten oder VertreterInnen der Medien. Die Fragen der Studierenden im Zuge der Vorarbeiten zeigten deutlich deren intensive Auseinandersetzung mit der Thematik. Trotzdem es für alle Studierenden die erste Erfahrung dieser Art war, gelang ihnen die Identifikation mit den jeweiligen Rollen so gut, dass sie bis zum Schluss die jeweilige neue Biographie mit Leben befüllten. Die Erfahrung, in ihren verschiedenen Rollen „our community“ zu gestalten und auf deren Entwicklung Einfluss zu nehmen, sich einen Tag lang, als Entscheidungsträger wahrzunehmen, ermutigte sie, sich dafür auch im eigenen Land, der Ukraine einzusetzen.