“MORE COMMUNITY” am 12. und 13. November 2016 in Kiew (Ukraine) an der Nationalen Pädagogischen Dragomanov Universität Kiew
Das gemeinsam vom CIVIC-Institut und ifa-Institut organisierte Seminarprogramm „More Community” wurde in der Ukraine am 12. Dezember an der Nationalen Pädagogischen Universität Dragomanov in Kiew fortgesetzt.
Am ersten Seminartag wurden die teilnehmenden Studierenden von Vertretern des Instituts sowie von den Seminarleitern des CIVIC-Instituts herzlich begrüßt und durch eine Präsentation mit dem Programm des Seminars und den Methoden der Simulation vertraut gemacht. Anschließend erhielten die rund 24 Studierenden durch interaktive Übungen die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und über gesellschaftspolitische Themen wie Demokratieentwicklung, Zivilgesellschaft und europäische Werte auszutauschen. Die Debatten darüber, wie gut in der Ukraine Demokratie funktioniere, wurden sehr lebhaft und kontrovers geführt. Auffallend war dabei, dass Wahlen als ein nicht-funktionierendes Instrument der politischen Mitbestimmung angesehen wurden. In der Ukraine, so die beinahe einhellige Meinung, sei mit Wahlen kein Politikwechsel herbeizuführen. Die Teilnehmenden äußerten sich abschließend durchwegs positiv über die inhaltlichen Schwerpunkte des Seminars. Ferner brachten sie ihre Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, die Möglichkeit erhalten zu haben, durch die Methoden des Seminars eine gänzlich neue Erfahrung des Lernens und Debattierens kennengerlernt und einen neuen Zugang zu komplexen politischen Fragestellungen gefunden zu haben.
Der zweite Tag des vom CIVIC-Instituts organisierten Seminars an der Nationalen Pädagogischen Universität Dragomanov wurde mit einer Präsentation eingeleitet, in der die Vorgehensweise sowie die Regeln der Simulation „More Community 2.0“ detailliert erklärt wurden. Anschließend erhielten die rund 23 Teilnehmenden das Szenario der Simulation, um sich mit ihrer Rolle als Akteur vertraut zu machen. Nach der Einarbeitungsphase startete die Simulation, in der die Teilnehmenden gefordert waren, je nach ihrer Rolle zu handeln und sich aktiv zu bemühen, politische Positionen zu finden, Koalitionen zu schmieden, um letztlich eine Mehrheit im Parlament zu sichern. Außer den politischen Akteuren, nahmen die Teilnehmenden auch Rollen als Lobbyisten und Medienvertreter ein, welche die politischen Prozesse tatkräftig mitgestalteten bzw. die Öffentlichkeit darüber informierten. Sämtliche Akteure beteiligten sich mit großer Konzentration und viel Engagement.
Mit einer erfolgreichen Regierungsbildung und Wahl eines Bürgermeisters endete die Simulation, die abschließend im Plenum nachbesprochen wurde. Dabei äußerten sich die Teilnehmenden überrascht über die Intensität des Erlebten – sowohl auf emotionaler als auch auf kognitiver Ebene. Darüber hinaus betonten sie, wie nützlich es war, eine Fremdsprache in diesem Kontext zu praktizieren und neue wertvolle Kontakte geknüpft wie auch ideelle Gemeinsamkeiten mit anderen gefunden zu haben. All dem entsprang der Wunsch, die in der Simulation gemachten Erfahrungen in die eigene Lebenswelt zu integrieren.