„Völker Europas, vereinigt euch!“. Ein Fachartikel zur Ideengeschichte der Europabewegung in Deutschland.
Markus W. Behne (2008),
in: Adolf Schröder (Hg.), "Völker Europas, findet euch selbst!" - Beiträge zur Ideengeschichte der Europabewegung in Deutschland, Oldenburg: BIS-Verlag, S. 115 - 231.
"[...] Auch wenn die proeuropäischen Aktivistinnen und Aktivisten mehrere Zielsetzungen verfolgten und sich gleichzeitig, zum Teil mit unterschiedlicher Gewichtung in der einen oder anderen Gruppe engagierten, so lassen sich doch im Wesentlichen drei Organisationen diesen Motivsträngen zuordnen: Das "International Committee for a European Union", ab 1924 von Wirtschaftsführern und Ökonomen in zahlreichen Ländern des Kontinents gegründet, zielte in erster Linie auf die Beendigung der wirtschaftlichen Kleingliedrigkeit Europas und auf die Rückkehr zum Freihandel. Auf der politischen Seite erlangte die "Paneuropa-Union" des Aristokraten Coudenhove-Kalergi die größte Aufmerksamkeit. Die Konzeption ihres charismatischen und zugleich egozentrischen Wortführers zielte auf eine pentarchische Weltregionalisierung, in der Zentraleuropa und Großbritannien jeweils eine der fünf integrierten (kon-)föderalen Weltmächte darstellen sollten. Neben und gegen die Paneuropäer formierte sich eine dritte (kon)föderale Gruppe, die sich 1926 zum "Verband für europäische Verständigung" zusammenschloss, um die friedenssichernde Kompetenz des Völkerbundes durch die Integration Europas einschließlich Großbritanniens zu stärken. Der Wortführer dieser proeuropäisch-föderalistischen Gruppe war Wilhelm Heile [...]" (S.116).
Heile wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Gründungsvater der Europa-Union. Von ihm handelt dieser Beitrag.
Der Artikel steht Ihnen im Gesamtband auch online zur Verfügung: Beiträge zur Ideengeschichte der Europabewegung in Deutschland