Planspieltag vom 03. bis 04. Mai 2023 in Essen
Mit rund 120 Schülerinnen und Schülern der Einführungsstufe des Maria-Wächtler-Gymnasiums in Essen wurden am 03. Mai 2023 vier Veranstaltungen im Rahmen des anstehenden Europatages durchgeführt. Gespielt wurden die Planspiele „Nächster Halt: Zukunft!“, „Destination Europe“, „Europa ein Zuhause geben“ und „EnergieMachtKlima“.
Der erste Tag begann mit einer gemeinsamen Begrüßung aller Teilnehmenden. Anschließend folgte in den einzelnen Gruppen eine inhaltliche Einführung in die jeweiligen Themen. Das Vorwissen der Teilnehmenden wurde auf die Probe gestellt, erste Fragen geklärt und Grundlagen zur Europäischen Union vermittelt. Am zweiten Tag starteten nach einer Einlesephase direkt die unterschiedlichen Planspiele.
Beim Planspiel „Nächster Halt: Zukunft!“ simulierten die Teilnehmenden einen Sondergipfel des Europäischen Rates zur Europäischen Verkehrspolitik. Dafür schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rollen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Mitgliedsstaaten und debattierten Projektideen für unterschiedliche Verkehrsmittel. Im Mittelpunkt stand die Mobilität der Europäischen Union, welche neu gestaltet werden sollte. Unter anderem wurde ein Ausbau des Schienenverkehrs diskutiert, welcher für schnellere und klimafreundlichere Verbindungen zwischen den Staaten sorgen sollte.
Ziel des Planspiels „Destination Europe“ war es, eine einheitliche Regelung für die Asyl- unnsd Flüchtlingspolitik in der Europäischen Union auf den Weg zu bringen. Dafür übernahmen die Teilnehmenden Rollen in den Europäischen Institutionen, die am Gesetzgebungsprozess beteiligt sind (EU-Kommission, EU-Parlament und Rat der EU). Kernpunkte der Diskussion waren die einheitliche Verteilung der Flüchtlinge in der Europäischen Union sowie die Errichtung einer gemeinsamen Asylbehörde. Nach der zweiten Lesung im Europäischen Parlament und im Rat der Europäischen Union konnte eine neue Verordnung mit fünf Artikeln verabschiedet werden.
Das Planspiel „Europa ein Zuhause geben“ hatte ebenfalls zum Ziel, den Schülerinnen und Schülern das Ordentliche Gesetzgebungsverfahren der EU näherzubringen. Thematisch beschäftigen sie sich mit der Kulturpolitik der EU. Im Planspiel lagen die Positionen des Europäischen Parlaments und Rats der EU in Fragen der Finanzierung und der Förderung der europäischen Kultur durch weltweite Projekte weit auseinander. Aus diesem Grund lehnte das Parlament den Vorschlag des Rates in zweiter Lesung ab und das Gesetzgebungsverfahren war gescheitert, was die Unvorhersehbarkeit eines Planspielausgangs unterstrich und in der abschließenden Evaluationsrunde mit den Teilnehmenden reflektiert wurde.
Im Rahmen des Planspiels „EnergieMachtKlima“ beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der allgemeinen Ausrichtung der Europäischen Energiepolitik im Hinblick auf die Eindämmung des menschengemachten Klimawandels. Simuliert wurde eine Konferenz, bei der neben den Europäischen Gremien Europäische Kommission, Europäischer Rat und Rat der EU auch Interessensvertreterinnen und -vertreter aus Wissenschaft und Gesellschaft, der Wirtschaft sowie der internationalen Staatengemeinschaft teilnahmen. Ziel war die Verabschiedung eines gemeinsamen Positionspapier und damit einer politischen Leitlinie der EU durch den Europäischen Rat, die von einer breiten Mehrheit mitgetragen wird und als Vorbereitung für den nächsten UN-Klimagipfel gesehen werden konnte.
Nach vielen spannenden und angeregten Diskussionen fanden in den jeweiligen Gruppen gemeinsame Evaluationen der Veranstaltungen statt. Unter anderem wurden dabei die vielfältigen Rollen und damit Perspektiven im Planspiel, die intensiven Verhandlungen und der gesittete Umgang der Teilnehmenden miteinander gelobt. Durch die Einführung zu Beginn konnten die Schülerinnen und Schüler ihr theoretisches Wissen zur Europäischen Union vertiefen und dieses in ihren fiktiven Rollen praktisch umsetzen.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Regionalbüro Westfalen statt.