Europa als Friedensprojekt. Die EU und ihre Beziehungen zum Osten
Im Rahmen der Podienreihe „Europa in Bewegung“ des 35. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart fanden in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Deutschen Katholiken am 4. Juni 2014 zwei Diskussionsrunden zu den konkret aktuellen europäischen Herausforderungen statt.
„Europa als Friedensprojekt“ ging der Frage nach, inwieweit europäische Politik und Aktivitäten der Europäischen Union, aber auch europäischer Staaten zu friedlicher Kooperation und Zusammenleben einen Beitrag zu leisten imstande sind. Vor dem Hintergrund der konfliktreichen Auseinandersetzungen in der östlichen Nachbarschaft waren hier Aspekte der europäischen Nachbarschaftspolitik und die Beziehungen Deutschlands zu seinen östlichen Nachbarn im Fokus.
Am ersten Podium diskutieren mit Dr. Alexander Burka vom CIVIC-Institut für internationale Bildung:
- Alojz Peterle, Abgeordneter im Europäischen Parlament, vorm. Premierminister Sloweniens
- Dr. h.c. Gernot Erler, Abgeordneter im Bundestag und Beauftragter der Bundesregierung für Russland
- Prof. Dr. Andrea Gawrich, Professorin für Politikwissenschaft, Justus-Liebig-Universität Gießen
- Dr. Canan Atilgan, Leiterin Dialog Südkaukasus, Konrad-Adenauer-Stiftung, Tiflis (Georgien)
Am zweiten Podium diskutieren mit Dr. Alexander Burka vom CIVIC-Institut für internationale Bildung:
- Dr. Lilia Shevtsova, Politikwissenschafterin bei der Brookings Institution Washington und Moskau (Russland)
- Andrij Waskowycz, Präsident der Caritas, Kiew (Ukraine)
- Sergey Lagodinsky, Leiter des Referats Europäische Union/Nordamerika der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
Beide Diskussionsrunden brachten aus vielfältigen Sichtweisen und Betrachtungen zum Ausdruck, wieviel Handlungsbedarf gerade im Moment bestehe und gleichzeitig wie wenig Informationen von vor Ort vorlägen. Letzteres geschah mit besonderem Hinweis auf die soziale und humanitäre Lage in der Ukraine (Andrij Waskowycz), eine Innensicht der politischen Macht und Strukturen Russlands (Lilia Shevtsova) und Hoffnungen und Perspektiven der südkaukasischen Länder (Canan Atilgan).
Anstrengungen von europäischer Seite (Alojz Peterle) sowie von deutscher Seite (Gernot Erler) aber auch die Tragweite der vorliegenden Konflikte (Andrea Gawrich) wurden einem Publikum von mehr als dreihundert Interessierten in der Fellbach Halle in Stuttgart erläutert.
Als einer der beiden Antwälte des Publikums fungierte Holger-Michael Arndt vom CIVIC-Institut für internationale Bildung.