Planspiel „SOS Europa“ am 16. Mai 2024 in Buxtehude
Wie können die ankommenden Menschen, die aus verschiedenen Gründen Zuflucht in der EU suchen, gerechter auf die Mitgliedstaaten verteilt werden und wie kann man das Sterben im Mittelmeer verhindern? Mit diesen Fragen zur Asyl- und Migrationspolitik der EU befassten sich 30 Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen Buxtehude am 16. Mai 2024 im Rahmen des Planspiels „SOS Europa“, das einen Sondergipfel des Europäischen Rates simuliert. Im Anschluss erwartete die Schülerinnen und Schüler der BBS Buxtehude, die auch Europaschule ist, eine Podiumsdiskussion mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments anlässlich der Europawahl am 9. Juni.
Der Tag startete mit einer inhaltlichen Einführung in die Asyl- und Migrationspolitik der Europäischen Union. Anschließend arbeiteten sich die Teilnehmenden in ihre Rollen als Kommissionspräsidentin, Präsident des Europäischen Rates, als Staats- und Regierungschefs der EU sowie als freie Journalisten ein. Insgesamt waren 13 Länder in der simulierten Sitzung des Europäischen Rates vertreten. Nach einer feierlichen Eröffnung und ersten Statement-Runde begannen heftige Diskussionen. Thema waren dabei vor allem die Kriterien für eine gerechte Verteilung von Geflüchteten auf alle Mitgliedstaaten und die Schaffung eines Flüchtlingsfonds zur Unterstützung bei der Finanzierung. Die osteuropäischen Regierungsvertreter von Polen, Ungarn und Estland ließen sich nach Überzeugungsarbeit des Ratspräsidenten gestärkt von Mitgliedstaaten wie Malta, Frankreich und Deutschland auf einen Kompromiss ein.
Bei vielen Schülerinnen und Schülern der Berufsschule, die aus verschiedenen Bereichen, wie Elektromechanik, IT und Pflege kamen, war nur wenig Vorwissen zum Thema vorhanden. Bei der abschließenden Feedbackrunde zeigten sich viele überrascht, dass die Verhandlungen dennoch sehr ernsthaft und engagiert geführt wurden. Die Planspielmethode, die für alle neu war, ist sehr gut angekommen.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Europe Direct Lüneburg durchgeführt.