EU-Azubigipfel mit dem Planspiel „Mission Europa“ am 19. Februar 2024 in Kiel

Am 19. Februar 2024 nahmen 37 Auszubildende und duale Studierende der Stadt Kiel am Planspiel „Mission Europa“ teil und beschäftigten sich dabei mit dem Thema Erweiterungspolitik der Europäischen Union. In einer Videokonferenz am Ende der Veranstaltung mit Frau Delara Burkhardt (MdEP) konnten sie darüber hinaus Erfahrungswerte aus dem Alltag einer Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus erster Hand erhalten.

Zu Beginn des Tages wurden in einer inhaltlichen Einführung grundlegende Informationen zum Beitrittsprozess der EU vermittelt. Die Teilnehmenden lernten über die historischen Erweiterungsrunden der EU, die Kopenhagener Kriterien und die aktuellen Beitrittskandidaten der EU. Dann ging es auch schon direkt los mit dem Planspiel. Simuliert wurden Verhandlungen zwischen den unterschiedlichen Institutionen der EU, die darüber entscheiden sollten, ob ein Staat den Status als offiziellen Beitrittskandidaten erhalten sollte. Dazu übernahmen die Teilnehmenden Rollen in der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, dem Rat der Europäischen Union, den Medien und den Regierungsvertretungen der beitrittswilligen Staaten Albanien, Nordmazedonien und Moldau. In den verschiedenen Verhandlungsrunden diskutierten die Teilnehmenden über die Beitrittsperspektiven der drei Staaten und über die politischen Defizite, die in den Staaten bestehen und die einem potenziellen EU-Beitritt im Wege stehen, während die Vertretungen der beitrittswilligen Staaten eifrig für ihren Beitritt warben. Nach Anhörung der Empfehlungen der EU-Kommission und des EU-Parlaments, lag es schlussendlich in den Händen des Rats, eine Entscheidung zu treffen. Der Rat stimmte dafür ab, den Beitrittskandidatenstatus an Nordmazedonien und Moldau zu vergeben, während er entschied, dass Albanien noch nicht alle notwendigen Voraussetzungen erfüllte.

An das Planspiel schloss sich eine Videokonferenz mit Frau Delara Burkhardt von der SPD an, die seit 2019 Abgeordnete im Europäischen Parlament für die S&D-Fraktion ist. Im Gespräch konnten die Teilnehmenden alle Fragen loswerden, die sie einer EU-Politikerin stellen wollten. Frau Burkhardt erzählte von ihrem intensiven und teilweise hektischen Arbeitsalltag sowie von ihren Tätigkeiten im Umweltausschuss des EU-Parlaments und in den Delegationen, die für die Beziehungen mit dem Kosovo und mit Bosnien und Herzegowina zuständig sind. Die Teilnehmenden interessierten sich besonders für ihre Motivationen, politisch aktiv zu sein und ihren persönlichen Werdegang bis hin zur EU-Abgeordneten, sowie für ihre Meinungen zu aktuellen politischen Themen. Sie sprach über die aktuelle Bedrohung des Rechtsrucks für die Demokratie und darüber, wie man dieser Gefahr entgegen wirken kann, indem man allen Menschen mit unterschiedlichen politischen Meinungen auf Augenhöhe begegnet. In Bezug auf Zukunftsängste sagte sie, dass man diese nur mit einem starken und geeinten Europa bewältigen kann.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Stadt Kiel statt.