Planspiel „Destination Europe“ vom 21. bis 22. März in Erwitte

Die europäische Asyl- und Migrationspolitik ist aktuell und stark umstritten. Die Meinungen und Forderungen der Mitgliedsstaaten und der Fraktionen sind sehr gespalten. Wie können Flüchtlinge verteilt werden und wie sieht die Berücksichtigung der Menschenrechte aus? Findet man gemeinsam einen Kompromiss?

60 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums in Erwitte diskutierten in zwei Gruppen zu diesen Fragen der Asyl- und Migrationsdebatte im Rahmen des Planspiels „Destination Europe“. Dafür übernahmen sie die Rollen des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission. Begleitet wurde der Prozess von einem Medien- und Presseteam. Die Einführung und das Planspiel streckten sich über zwei Tage.

Der erste Tag begann mit einem Methodenspiel mit der Frage „Welches Bild repräsentiert Demokratie für mich am besten?“, bei dem die Schülerinnen und Schüler darüber diskutierten, was Demokratie für sie ausmacht. Anschließend gab es eine inhaltliche Einführung zur EU-Geschichte und den EU-Institutionen sowie zur aktuellen Flüchtlings- und Migrationsthematik. Mit dem Einlesen in das Szenario des Planspiels und der Verteilung der Rollen endete der erste Tag für die Teilnehmenden.

Mit einem EU-Quiz begann der zweite Tag. Nach einer kurzen Einlesephase startete endlich das Planspiel mit der EU-Hymne und der Eröffnungsrede der Kommission. In den Gremien haben die Schülerinnen und Schüler stark diskutiert, besonders zur Arbeit von Frontex und der Gewährleistung der Menschenrechte an den EU-Außengrenzen. Im Rahmen einer Talkshow gaben Vertreterinnen und Vertreter aus den Gremien einen Zwischenstand zu den Gesprächen ab. Diskutiert wurde bis zum Schluss im Vermittlungsausschuss, bei dem der Rat, das Parlament und die Kommission Kompromisse eingegangen sind. Letztendlich gab es eine Einigung und ein neues EU-Gesetz zur Asyl- und Migrationspolitik konnte auf den Weg gebracht werden.

Nach Einigung für ein neues Gesetz schlüpften die Schülerinnen und Schüler wieder aus ihren Rollen und evaluierten die verbrachten Tage. Bei der Besprechung wurde festgestellt, wie langwierig der Gesetzgebungsprozess in der Europäischen Union sein kann und wie schwierig es ist, eine gemeinsame Lösung zu finden – bei gleichzeitiger Notwendigkeit einer Einigung.

Das Planspiel wurde in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Dortmund durchgeführt.