Planspiel „Destination Europe“ vom 16. bis 18. Januar 2023 in Bedburg mit Exkursion nach Brüssel
Vom 16. bis 18. Januar beschäftigten sich 30 Schülerinnen und Schüler der Q2 des Silverberg-Gymnasium in Bedburg mit der EU im Allgemeinen, ihren Institutionen sowie der europäischen Migrations- und Flüchtlingspolitik im Speziellen.
Am ersten Veranstaltungstag näherten sich die Teilnehmenden über einen Blick in die Geschichte der gegenwärtigen Ausgestaltung der EU an. Es galt einen Zeitstrahl zu rekonstruieren, der die Integrationsprozesse der Europäischen Union widerspiegelte. Wichtige Meilensteine, wie die Gründung der Gemeinschaft für Kohle und Stahl und die „Dublin-Verordnung“ wurden hervorgehoben und diskutiert. Durch die historische Einführung in den Erweiterungs- und Vertiefungsprozess der EU wurde eine Grundlage für das Planspiel geschaffen.
Am nächsten Tag war es dann soweit: Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in die Rollen von europäischen Politikerinnen und Politikern und verhandelten einen Tag lang einen neuen Verordnungsvorschlag zur Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU. Vorangegangen waren ein Quiz zu den am Vortrag besprochenen Themen, eine Auffrischung des Wissens zu den EU-Institutionen sowie eine Einführung in die grundlegenden, bereits existierenden Regelungen in der Asyl- und Flüchtlingspolitik.
Im Rahmen des Planspiels verhandelten sowohl die Landesvertreterinnen und -vertreter im Rat der EU als auch die Abgeordneten im Europäischen Parlament intensiv und mit einem Auge für Details über den von der Europäischen Kommission vorgelegten Vorschlag. Aufgrund der investierten Zeit sowie informellen Gesprächspausen zwischen beiden Gremien konnte daher das Europäische Parlament bereits in seiner zweiten Lesung den vom Rat vorgenommenen Änderungen in Gänze zustimmen und so konnte ein Gesetz verabschiedet werden. Begleitet wurden die Verhandlungen von den Medien, die insbesondere dann nachhakten, wenn die Diskussionen besonders hitzig wurden. So brachte auch die Talkshow zusätzliche Unstimmigkeiten als Licht, die dort auch geklärt werden konnten.
Am Ende des Planspielstages zeigten sich die Teilnehmenden erschöpft, aber zufrieden mit dem Ergebnis und den gemachten Erfahrungen. Es sei zwar herausfordernd gewesen, eine andere Meinung als die eigene zu vertreten, das Planspiel habe aber auch gute Einblicke in die Herausforderungen der politischen Entscheidungsfindung gegeben.
Zu guter Letzt ging es am 18. Januar nach Brüssel. Die Besichtigung des Hauses der europäischen Geschichte gab Einblicke in die verschiedenen Epochen und ermöglichte den Schülerinnen und Schülern ihr Wissen über die Entwicklung Europas zu vertiefen. Das Highlight des Tages stellte die Besichtigung des Europäischen Parlaments und insbesondere des Plenarsaals dar. Eine Führung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, aufgekommene und noch offene Fragen mit Experten zu klären. Am Ende des Tages konnten die Teilnehmenden dann noch die Brüsseler Innenstadt auf eigene Faust erkunden, bevor es am Abend wieder zurück nach Bedburg ging.
Insgesamt waren die Schülerinnen und Schüler begeistert von den gesammelten Eindrücke und gaben an, dass sie durch die Veranstaltung gelernt haben, dass es viele unterschiedliche politische Meinungen gibt, die es im Projekt „Europäische Union“ zu vereinen gilt.
Die Veranstaltung wurde vom CIVIC Institut für internationale Bildung in Kooperation mit der Karl-Arnold-Stiftung durchgeführt.