Planspiel „Global Fashion“ am 09. und 10. März in Rheda-Wiedenbrück
Am 09. und 10. März beschäftigten sich 45 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Ems-Berufskollegs in Rheda-Wiedenbrück mit der EU-Handelspolitik am Beispiel der Textil- und Bekleidungsindustrie. Es wurden parallel zwei Planspiele durchgeführt. Ausgangslage des Planspiels „Global Fashion“ war das Bestreben der Europäischen Kommission, bestehende Regelungen zu modernisieren und zu vereinheitlichen.
Im Rahmen des Ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens diskutierten die Schülerinnen und Schüler in ihren Rollen als EU-Kommissare, Abgeordnete im EU-Parlament sowie als Ministerinnen und Minister im Rat der EU u.a. folgende Fragen: Soll es Auflagen für importierte Bekleidung hinsichtlich sozial-ökologischer Standards und des Gesundheitsschutzes geben? Und wie soll und kann die europäische Kreativwirtschaft und Mode-Industrie geschützt werden? In welchem Umfang und in welcher Art und Weise sollen die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Produkte sowie die Produktionsbedingungen aufgeklärt werden?
In intensiven, konzentrierten und manchmal auch langwierigen Diskussionen haben Parlament und Rat in der einen Gruppe bis zuletzt um eine Einigung gerungen. Im Vermittlungsausschuss konnte dann ein Kompromiss gefunden werden, wie die Verbraucherinformation (per QR-Code und im Etikett der Kleidung) und der Umgang mit Plagiaten gestaltet werden soll. Denn dies waren die Fragen, über die Parlament und Rat sich zunächst nicht einigen konnten. So konnte dann doch eine Verordnung am Ende des Tages feierlich verabschiedet werden. In der zweiten Gruppe waren ähnliche Schwerpunkte zu betrachten. Interessanterweise kam es hier bis zum Vermittlungsausschusses zu keinem Ergebnis. In einer darauffolgenden Talk Show wurden die Zwischenergebnisse besprochen und auch die Prognose geäußert, dass die direkte Aussprache im Vermittlungsausschuss zu einer Einigung auf eine Verordnung geführt hätte, da einige Uneinigikeiten auf Kommunikationsprobleme zwischen Rat und Parlament zurückzuführen seien.
In einer abschließenden Auswertungsrunde, die interaktiv gestaltet wurde, befanden die Teilnehmenden, dass sie im Rahmen des Planspiels neues Wissen erlangt haben. Außerdem reflektierten sie die Realitätsnähe der gemachten Erfahrungen und kamen zu dem Schluss, einen guten Überblick über das Ordentliche Gesetzgebungsverfahren erhalten zu haben.
Die Veranstaltung wurde vom CIVIC Institut im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung, Regionalbüro Dortmund durchgeführt.