Planspiel „Fokus Balkan“ am 15. Dezember 2022 auf Schloss Salem
Am 15. Dezember 2022 um acht Uhr begann für knapp 60 Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse der Schule Schloss Salem ein Planspiel zur Erweiterungspolitik der Europäischen Union.
Der Veranstaltungstag wurde in drei verschiedene Sequenzen eingeteilt. Zuerst fand eine inhaltliche und methodische Einführung in das Thema statt. Nach einer kurzen Vorstellungrunde wurde ein Quiz gespielt, um den Wissensstand der Schülerinnen und Schüler im europäischen Kontext spielerisch abzufragen. Im Folgenden wurde den Teilnehmenden Aspekten der aktuellen europäischen Erweiterungspolitik vorgestellt, die als Grundlage für das Planspiel wichtig waren. Zudem wurde die Planspielmethode erläutert und einige wichtige Grundregeln formuliert.
Daraufhin konnte auch schon die Einlesephase beginnen. Die Materialien wurden den Schülerinnen und Schülern digital zur Verfügung gestellt und alle erhielten eine eigene Rolle. Jeder und jede hat entweder eine Rolle in einem Gremium der EU (Europäisches Parlament, Rat der EU, Europäische Kommission), einem beitrittswilligen Land oder den Medien übernommen.
Nach einem ausführlichen Auseinandersetzen mit den Materialien konnte dann die Simulationsphase starten. Zuerst mussten sich alle auf die anstehenden Beitrittsverhandlungen vorbereiten. Die beitrittswilligen Länder - in diesem Fall waren dies Albanien, Nord-Mazedonien und Bosnien-Herzegowina - formulierten ihre Beitrittsgesuche und die Organe der EU hatten die Möglichkeit, Fragen vorzubereiten. Im nächsten Schritt fanden in drei spannenden und kontroversen Runden die Beitrittsverhandlungen statt. Im letzten Schritt mussten die drei Gremien der Europäischen Union nacheinander Statements abgegeben, ob die jeweiligen Länder den Beitrittskandidatenstatus erhalten sollen oder nicht. Nach intensiven Beratungen schaffte es am Ende jedoch keines der drei Länder, den Status zu erhalten.
In der letzten Sequenz der Veranstaltung fand eine Evaluation des Planspiels statt. Die Teilnehmenden merkten an, dass das Übernehmen einer fremden Rolle ihnen Spaß gemacht hat. Zudem wurde mehrfach herausgestellt, nun besser nachvollziehen zu können, dass manche politische Entscheidungen eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Zuletzt waren sich die Teilnehmenden einig, den Prozess des Beitritts nun deutlich besser nachvollziehen zu können.
Die Veranstaltung wurde vom CIVIC Institut in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg durchgeführt.