Online Szenario-Workshops zur Zukunft Europas im Rahmen des Euregionalen Schulwettbewerbs 2022 vom 25. Januar bis 08. Februar 2022
Vom 25. Januar bis zum 08. Februar 2022 fanden in zahlreichen deutschen und niederländischen Schulen und Jahrgangsstufen insgesamt 17 Szenario-Workshops zur Zukunft Europas im Rahmen des Euregionalen Schulwettbewerbs 2022 statt. Um möglichst allen Schulen ein entsprechendes Angebot machen zu können, wurden die Seminarveranstaltungen online durchgeführt. Ziel war die inhaltliche und methodische Vorbereitung auf die Erstellung der Schülerbeiträge für den Wettbewerb. Thema der Workshops und des Wettbewerbs ist die Zukunft Europas: Wie kann diese aussehen? Welche verschiedenen Szenarien sind denkbar?
In den Workshops konnten die Schülerinnen und Schüler mit dem Fokus auf verschiedenen Politikbereichen nicht nur wünschenswerte oder zu vermeidende Zukünfte erdenken, sondern auch reflektieren, was Europa für sie bedeutet. In der Gestaltung ihrer Beiträge für den Schulwettbewerb haben die Jugendlichen höchstmögliche Freiheit. Mit dem Schreiben von Theaterstücken, der Anfertigung von Filmen oder etwa dichterischen Umsetzungen, zum Beispiel nach Vorbild von Poetry-Slams, können die Schülerinnen und Schüler noch bis zum 15. März ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Teilnehmen konnten weiterführende Schulen im Arbeitsgebiet der Euregio Rhein-Waal oder eines angrenzenden deutschen Kreises. Die Teilnehmenden an dem Szenario-Workshop kamen aus ganz unterschiedlichen Schulen der beiden Nachbarländer Deutschland und Niederlande. Die Workshops wurden größtenteils auf Deutsch, aber auch zum Teil in englischer Sprache für die niederländischen Klassen durchgeführt. Beispielhaft werden im Folgenden zwei der 17 Workshops vorgestellt.
Online-Szenario-Workshop am 25. Januar 2022 mit einer Gruppe aus Tönisvorst
Die Zukunft Europas stand wie in vielen anderen teilnehmenden Schulen auch bei der Schülergruppe der Rupert-Neudeck-Gesamtschule aus Tönisvorst bei dem Szenario-Workshop am 25.01.2022 auf dem Spiel. Dabei machte sich eine Klasse der Jahrgangsstufe 7 am Vormittag Gedanken zur Zukunft Europas. Den 18 Schülerinnen und Schülern wurde zunächst eine Einführung in die Geschichte und die Entstehung der Europäischen Union gegeben. Anschließend ging es um die inhaltliche Einführung in unterschiedliche Themen, die für die EU bedeutsam sind. Unter anderem kamen die Themen Klimawandel/Umwelt und Migration ins Gespräch. Dabei äußerten die Schülerinnen und Schüler erste Gedanken und Ideen, was sie mit den Themen assoziierten und wie die Zukunft aussehen könnte.
Nach der inhaltlichen Einführung wurde die Arbeitsphase eingeleitet. In Gruppen wurden die Themen nach dem Worst-Case- und Best-Case-Schema bearbeitet. Im ersten Schritt näherten sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema mit einem Worst-Case-Szenario. Die von den Teilnehmenden entwickelten Szenarien wurden den Mitschülerinnen und -schülern vorgestellt und besprochen. Ergebnisse waren unter anderem Szenarien, in denen sich der Klimawandel rasant zuspitzt, es zu mehr Überschwemmungen kommt und die Landwirte in Zukunft keinen Ackerbau mehr betreiben können. Gründe hierfür könnten laut den Schülerinnen und Schülern sein, dass der Flugverkehr primäres Verkehrsmittel wird und der Fleischkonsum nicht abnimmt oder sogar zunimmt.
In der zweiten Arbeitsphase standen die Best-Case-Szenarien im Fokus. In einem der entwickelten Szenarien verzeichneten die Schülerinnen und Schüler kein Artensterben mehr, skizzierten die Einführung von strengen Regelungen für Fleisch- und Fischkonsum sowie große Bemühungen in der Politik zum Umweltschutz, die den Individualverkehr CO2-ärmer gestalten.
Online-Szenario-Workshop am 27. Januar 2022 mit einer Gruppe aus Nettetal
Eine Gruppe aus motivierten Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Nettetal nahm am 27.01.2022 ebenfalls an einem der Workshops teil. Nach ihren Erwartungen an den Szenario-Workshop zur Vorbereitung am Euregio-Wettbewerb gefragt, nannte ein Großteil der Jugendlichen, sich am Ende des Workshops inhaltlich möglichst gut vorbereitet fühlen zu wollen, um anschließend selbstständig an ihrer Idee weiterarbeiten zu können.
Nach einem Brainstorming und der Frage „Was verbinde ich persönlich mit Europa?“ sowie einem EU-Quiz konnte es also losgehen. Bevor die Kleingruppe Zukunftsvisionen erarbeitete, wurde auch hier zunächst der persönliche „Worst Case“ skizziert. Ein Europa, in dem 2032 weder genießbares Trinkwasser noch ausreichend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen? Absolut unvorstellbar! Deshalb konzentrierten sich die Schülerinnen und Schüler in Zweier-Teams anschließend auf ihre persönlichen Vorstellungen eines Europas der Zukunft, in dem wir als Gesellschaft gerne leben möchten. Von Ideen kompostierbarer Schuhe aus Baumwolle, hergestellt in der EU, bis hin zu möglichen Gesetzen zur Regulierung des Fischfangs waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Die Schülerinnen und Schüler sind gefragt!
Nach der Vorbereitung in den Workshops sind nun die Schülerinnen und Schüler an der Reihe. Nun folgt der nächste und entscheidende Schritt für die hundert Schülerinnen und Schüler, die einen Beitrag einreichen wollen. Die gesammelten Ideen müssen in Form eines Beitrags in deutscher oder niederländischer Sprache, jeweils der Sprache des Nachbarlandes, präsentiert werden. Bis zum 15. März haben die Schülerinnen und Schüler Zeit für die Einreichung – im April folgt dann die Preisverleihung.
Die Workshops wurden vom CIVIC Institut für internationale Bildung durchgeführt und in Kooperation mit der Euregio Rhein-Waal, dem Europe Direct Duisburg, dem Europe Direct Nijmegen und Mediamixx veranstaltet.