Shaping Neighbourhood am 06. und 07. Dezember 2017 an der Fakultät für künstlerische Erziehung der Pädagogischen Universität genannt nach Khachatur Abovyan in Eriwan
Nach dem großen Interesse von 2015 und 2016 hat das CIVIC-Institut für internationale Bildung die Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Universität genannt nach Khachatur Abovyan in Jerewan (Armenien) fortgesetzt.
Die zweite, an Studierende gerichtete Veranstaltung im Jahr 2017 im Rahmen des Programms des Auswärtigen Amts „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft “ wurde am 06. und 07. Dezember 2017 an der Fakultät für künstlerische Erziehung abgehalten. Die Veranstaltung „Shaping Neighbourhood“ wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland finanziert und in Kooperation mit dem Institut für Auslandsbeziehungen e.V. durchgeführt. Veranstaltungen mit ähnlichen Schwerpunkten werden über Armenien hinaus auch in Georgien, der Republik Moldau und der Ukraine seitens des CIVIC-Instituts ausgerichtet.
Am ersten Tag des Seminars wurden die rund 30 Studierenden in Workshops mit den vom CIVIC-Institut entwickelten Methoden vertraut gemacht und im Detail über die am nächsten Tag anstehende Simulation „Shaping Neighbourhood“ informiert.
Die interaktiven Module gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, für sie einen gänzlich neuen, kreativ-spielerischen Zugang zu Themen wie Demokratieentwicklung Armenien und die Beziehungen des Landes zur Europäischen Union im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik zu gewinnen. Sie konnten dabei erleben, wie es ist, eigene Positionen zu formulieren, sich darüber auszutauschen und den Weg zu einem Konsens durchzuspielen. Im Zuge der Aufgabenstellungen seitens der Leiterin und Leiters des Seminars entstanden hitzige Diskussionen darüber, welche europäischen Werte für die armenische Gesellschaft annehmbar sind und welche nicht. Ferner lernten die Studie-renden die für sie völlig unbekannten Institutionen der Europäischen Union kennen und konnten sich ein Bild davon machen, wie die Annäherung Armeniens an die Europäische Union bis hin zur Unterzeichnung des Abkommens CEPA (Comprehensive and Enhanced Partnership agreement) vonstattengegangen ist. Die Diskussionen waren zunächst von Wissbegierde und später von Enthusiasmus geprägt. Deutlich wurde dabei, dass die meisten Studierenden große Erwartungen an die enger werdenden Beziehungen zwischen der Europäische Union und Armenien knüpfen und gespannt sowie hoffnungsfroh in die Zu-kunft der Beziehungen blicken.
Im Zuge der Evaluationsrunde zum ersten Seminartag äußerten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchweg positiv über das lehrreiche Seminar und gaben ihrer Vorfreude auf den zweiten Seminartag Ausdruck.
Am zweiten Tag des Seminars wurden ergänzend zum ersten Tag die Inhalte und Regeln der Simulation präsentiert. Nachfolgend machten sich die Studierenden mit ihren Rollen für die Simulation vertraut. Die Simulation, die Aushandlungsprozesse zwischen den Institutionen der Europäischen Union und den Staaten der Östlichen Partnerschaft (ÖP) zum Inhalt hat, wurde von den Teilnehmenden mit Ernst und Konzentration angenommen, da sowohl Inhalte als auch die Simulationsmethode an sich etwas völlig Neues für sie darstellten. Sie reflektierten dabei die Arbeitsweise der EU-Institutionen sowie die Positionen der Länder der Östlichen Partnerschaft, sodass sie währenddessen nicht nur die Perspek-tive Armeniens kennenlernten und analysierten, sondern auch Kenntnisse über die anderen ÖP-Länder gewannen. Die Simulation und damit auch der zweite Seminartag wurden mit einer Evaluierung abgeschlossen, bei die Studierenden angaben, ein sehr lehrreiches und sinnvolles Seminar erlebt zu haben. Sie begründeten ihre positive Rückmeldung damit, dass sie weder in der Schule noch während des Studiums mit politischer Bildung in Berührung gekommen seien. Durch das Seminar seien sie nun im Bilde darüber, welche Prozesse außerhalb ihrer Lebenswelt auf der politischen Ebene abliefen, und wie wichtig es sei, über innen- und außenpolitische Entwicklungen informiert zu sein, um nicht zuletzt, aktiv an der Mitgestaltung des Landes mitzuwirken.
Einen Bericht auf der Webseite der Pädagogischen Universität finden Sie hier.