Planspiel „Die Daten sind frei? Kommerz oder Kontrolle?“ am 27. Juni 2018 in Düsseldorf
Für 44 Schülerinnen und Schüler der Q 1 des Lessing-Gymnasiums in Düsseldorf stand dieser Tag ganz im Zeichen des Datenschutzes auf EU-Ebene, und zwar im Rahmen des neuen CIVIC-Planspiels „Die Daten sind frei?“.
Als Mitglieder der Europäischen Kommission unterbreiteten sie einen Verordnungsvorschlag, der die wichtigsten und bis dahin stark fragmentierten Regeln zum Datenschutz harmonisieren sollte. Als Mitglieder des Europäischen Parlamentes und als Justizministerinnen und -minister im Rat der EU diskutierten und stritten sie über diesen Verordnungsvorschlag und etwaige Änderungen: Gibt es ein „Recht auf Vergessenwerden“ in der digitalen Welt? Und wenn ja: was genau soll vergessen werden und wann? Wollen wir, dass unsere Daten automatisch nach einer bestimmten Zeit gelöscht werden? Oder nur nach Aufforderung? Was sind dabei überhaupt sensible Daten? Ist es für uns nicht auch bequem, wenn wir unsere Daten nicht ständig erneut eingeben müssen? Wer soll sich an die gemeinsamen Regeln halten? Europäische Unternehmen oder auch Unternehmen, die ihren Sitz außerhalb der EU haben? Welche wirtschaftlichen Konsequenzen hätten zu strenge Datenschutzregeln? Was wiegt stärker: Verbraucherschutz oder ökonomische Interessen? Und welche Strafen sind angemessen bei einem Regelverstoß? Sollte man hier nicht den Ländern die Entscheidung über Art und Höhe der Strafen zugestehen?
Diese und andere Aspekte wurden von den teilnehmenden Studierenden in ihren jeweiligen Institutionen mit großer Leidenschaft und intensiv debattiert.
Am Ende des Tages gelang es letztlich, sich auf eine gemeinsame Verordnung zum Datenschutz zu einigen, die im Rahmen einer feierlichen Zusammenkunft aller Beteiligten verabschiedet wurde.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Stadt Düsseldorf und in deren Räumen statt.