Europatage in Bayern im Schuljahr 2023/24

Planspiele „It’s getting hot in here! Klimapolitik in der EU“ und „What the Fake?! Digitalpolitik der EU“

Gemeinsam verhandeln, über aktuelle politische Themen diskutieren und am Ende des Tages möglicherweise ein neues Gesetz verabschieden? Die Planspiele „It’s getting hot in here! Klimapolitik in der EU“ und „What the Fake?! Digitalpolitik der EU“ simulieren Verhandlungen des Rates der Europäischen Union im Rahmen eines ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens zum Thema Klimapolitik beziehungsweise Digitalpolitik. Die Teilnehmenden schlüpfen für die Ratssitzung in die Rollen unterschiedlicher Delegationen.

Doch worum geht es thematisch in den beiden Planspielen?

 

„What the Fake?! Digitalpolitik in der EU”:

Die Digitalisierung verändert das Zusammenleben in Europa erheblich, bringt jedoch für Regierungen und die Europäische Union große Herausforderungen mit sich. Neue, unregulierte Märkte entstehen, und die Kommunikation der Menschen untereinander wandelt sich. In beliebten sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook, TikTok und YouTube sind zahlreiche Nutzer aktiv, viele davon anonym. Einige missbrauchen diese Anonymität und betrachten das Internet als rechtsfreien Raum, in dem Taten und Äußerungen ohne Regeln stattfinden können.

Fake News und Hate Speech verbreiten sich rasch, werden jedoch selten bestraft, was zu einem zunehmenden Problem führt. Die EU-Kommission strebt an, das Internet besser zu kontrollieren. Einige Mitgliedstaaten haben bereits nationale Gesetze zu diesem Thema erlassen, aber es besteht Uneinigkeit darüber, wie am effektivsten gegen Fake News und Hate Speech vorgegangen werden soll. Die Frage nach der Verantwortung steht im Raum: Sollten die Plattformbetreiber, die Nutzer selbst oder der Staat für die Kontrolle und Regulierung des Internets zuständig sein?

„It’s getting hot in here! Klimapolitik in der EU”:

Der Klimawandel ist eine drängende Herausforderung – dem stimmen 93% der europäischen Bevölkerung zu und zeigen sich besorgt. Die Europäische Union hat den Klimaschutz zu einer ihrer Hauptprioritäten erklärt, mit dem ultimativen Ziel der Klimaneutralität in allen Mitgliedstaaten. Die Zeitachse für dieses ehrgeizige Ziel ist umstritten, da einige auf eine rasche Umsetzung drängen, während andere eine längere Übergangszeit fordern, um wirtschaftliche Auswirkungen zu mildern.

Die Unterschiede zwischen den EU-Ländern sind signifikant – so stoßen einige Länder doppelt so viel Treibhausgase pro Person aus wie andere. Die EU plant, die Transformation finanziell zu unterstützen, möglicherweise durch Anpassungen am bestehenden System der Regionalförderung. Die Frage bleibt: Sollten Regionen gefördert werden, in denen CO2-Einsparungen leicht umsetzbar sind, oder sollen finanzielle Mittel dort eingesetzt werden, wo intensive Unterstützung erforderlich ist, wie in Kohleregionen?

In einem Planspiel stehen die Lösung eines zugrunde liegenden politischen Problems und die Entwicklung von Entscheidungskompetenzen im Fokus. Teilnehmende analysieren Konflikte, formulieren Ziele, entwickeln Lösungen und treffen gemeinsam Entscheidungen. Dabei werden Schlüsselkompetenzen wie Perspektivübernahme, Konfliktfähigkeit, vernetztes Denken und politisch-moralische Urteilsfähigkeit intensiv geschult. Zudem wird das diskutierte Thema inhaltlich von verschiedenen Seiten beleuchtet und hilft den Teilnehmenden so sich differenziert mit der Problematik auseinanderzusetzen.

 

In Kooperation mit der Bayrischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit führt das CIVIC Institut im Schuljahr 2023/24 insgesamt 45 Europatage an Schulen in Bayern durch.