„MORE COMMUNITY“ in Jerewan (Armenien) am 4. und 5. November 2016
Nach dem großen Erfolg von 2015 hat das CIVIC-Institut für internationale Bildung die Zusammenarbeit mit dem Center for Civilization and Cultural Studies an der Staatlichen Universtität in Jerewan (Armenien) fortgesetzt.
Das diesjährige Seminar zur Förderung der politischen Bildung fand am 04. und 05. November 2016 in den Räumlichkeiten der Eurasia Partnership Foundation statt. Das Seminar war Teil des Programms „More Community“, das vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland finanziert wird und in dessen Rahmen über Armenien hinaus auch Seminare in der Ukraine und Georgien veranstaltet werden.
Am ersten Tag der Veranstaltung wurden die rund 30 Studierenden mit interaktiven und vom CIVIC-Institut entwickelten Methoden in das Seminar eingeführt, in dessen Mittelpunkt die Simulation „Politics and Bargaining“ stand. Zur Freude aller Beteiligten stattete die Vertreterin der Deutschen Botschaft in Armenien, Fr. Annemarie Kulmann, einen Besuch ab und nutzte die Gelegenheit für Gespräche mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Die anschließenden Seminarmodule ermöglichten es den Teilnehmenden, sich unbefangen an wichtige gesellschaftspolitische Themen wie die Entwicklung der Demokratie und Zivilgesellschaft anzunähern, ihre Positionen zu formulieren und sich darüber auszutauschen. Die Diskussionen, ausgelöst durch die Aufgabenstellungen des Seminars, standen ganz im Zeichen der aktuellen politischen Situation Armenien. Sie spiegelten die Perspektive von jungen Akademikerinnen und Akademiker wieder und wurden mit Engagement, Ernst und auch mit großer Sorge im Hinblick auf die Perspektiven ihres Landes geführt.
Am zweiten Tag der Veranstaltung kamen die Teilnehmenden bereits voller Spannung und Neugierde zum Seminar und wurden mit den Regeln der Simulation vertraut gemacht, wonach sie sich in ihre Rollen innerhalb der Simulation hineinbegaben. Im Anschluss konnte die Simulation starten, in dessen Verlauf die Teilnehmenden immer aktiver und enthusiastischer wurden. Die für sie bislang unbekannte Herausforderungen, Koalitionen zu schmieden und politische Kompromisse einzugehen stellten sowohl ihre Geduld als auch ihre Kreativität auf die Probe. Zum Abschluss der Simulation äußerten sich die Teilnehmenden durchweg sehr positiv über diese für sie ganz neue Erfahrung und gaben an, einen guten Einblick in politische Entscheidungsprozesse in funktionierenden Demokratien erhalten zu haben und gelernt zu haben, dass entgegengesetzt ihrer Annahme, Entscheidungsprozesse in Demokratien aufgrund der Vielfalt von Akteuren, Interessen und auch persönlichen Kompetenzen gar nicht so einfach seien.