Planspiel „SOS Europa“ am 11. April 2024 in Celle

Wie geht die Europäische Union mit den Menschen um, die nach Europa flüchten? In Zeiten multipler Krisen, wie dem Klimawandel oder geopolitischen Auseinandersetzungen ist es zwingend erforderlich, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie die EU mit Menschen umgeht, die vor Krisen flüchten und nach Europa kommen möchten. So beschäftigten sich auch 35 Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse der BBS 1 Celle am Europa Tag mit diesem Thema.

Das Seminar startete mit einem Aufwärmspiel „EU Songcontest“. Die Schülerinnen und Schüler konnten auf spielerische Art und Weise ihr Wissen zu den verschiedenen Mitgliedstaaten der EU testen, und raten, welches Land von welchem Teilnehmer des ESC repräsentiert wurde.

Anschließend folgte eine thematische Einführung zum Thema Flucht und Migration sowie die Einteilung der Rollen und eine intensive Einlesephase zur eigenen Rolle der Simulation.  

Nach einer feierlichen Eröffnung der Sitzung des Europäischen Rats wurde mit der Verhandlung über eine Regelung zur Verteilung von geflüchteten Menschen innerhalb der EU begonnen.

Nach einiger Zeit im Planspiel wurde die Sitzung unterbrochen, denn anlässlich des Europa Tags an der Schule ist die Klasse von Christoph Pohlmann, dem Leiter der Europaabteilung im Niedersächsichen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, besucht worden. Pohlmann erhielt einen Einblick in das Planspiel, trug ein paar Worte vor und kam dann mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch. Er war begeistert zu sehen, wie leidenschaftlich sich die Klasse mit dem Thema Europa auseinandersetzte.

Nach dem Besuch fuhr die Klasse mit dem Planspiel fort. Nach langer Verhandlung standen sich zwei Lager gegenüber: zum einen EU Länder, die bereit waren, unter fairer Verteilung mehr geflüchtete Menschen aufzunehmen, zum anderen EU Länder, die sich dafür aussprachen nicht mehr geflüchtete Menschen aufzunehmen. Der Klasse ist es gelungen einen Kompromiss auszuhandeln. So sollten die Länder, die nicht bereit waren zusätzliche Menschen aufzunehmen, Strafzölle an aufnahmewillige Länder zahlen, um eine finanzielle Kompensation des Ungleichgewichts zu erwirken.

In einer gemeinsamen Evaluation der Veranstaltung lobten die Schülerinnen und Schüler die neu gewonnenen Eindrücke über politisches Entscheiden und erklärten, ein besseres Verständnis für die Funktionsweise der EU und die unterschiedlichen Perspektiven gewonnen zu haben.

Das Planspiel wurde in Kooperation mit Europe Direct Lüneburg durchgeführt.