Planspiel „Phantastic Plastic“ am 23. Mai 2024 in Ludwigsburg
Am 23. Mai 2024 fand in Ludwigsburg beim jährlichen EU-Azubi-Gipfel das Planspiel „Phantastic Plastic“ zum Thema Europäische Umwelt und Nachhaltigkeitspolitik statt. Dabei übernahmen 47 Auszubildende aus verschiedenen Kommunen der Umgebung und des Landkreises Ludwigsburg Rollen aus dem Europäischen Parlament, dem Rat der Europäischen Union, der Europäischen Kommission und der Presse.
Der Tag startete mit einer Begrüßung und Ansprache des Ludwigsburger Dezernatsleiters, in welcher dieser auch besonders die Bedeutung von europäischer Zusammenarbeit, Diskurs und Kompromissen in Demokratien hervorhob. Er verwies außerdem auf die anstehenden Kommunal- und Europawahlen am 9. Juni 2024 und welch große und essenzielle Bedeutung diese für die Zukunft haben. Durch das Planspiel können die Teilnehmer selbst erleben, wie ein Entscheidungsfindungsprozess in der EU ablaufe und vielleicht dadurch auch Interesse an einem Werdegang in der Politik erhalten. Er lud die Teilnehmer außerdem dazu ein, an öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates teilzunehmen und wünschte allen einen erfolgreichen und gewinnbringenden Tag.
Zu Beginn des Planspiels gab es für die Teilnehmenden dann eine thematische Einführung zum Thema Plastik und Nachhaltigkeit, sowie der EU. Unter anderem wurde über Zusammensetzung von Plastik, Recycling und Verarbeitung, Vor- und Nachteile und langfristige Folgen informiert. Anschließend folgte eine kurze Wiederholung zu den Europäischen Institutionen und deren Zusammensetzung und Aufgaben, sowie des Gesetzgebungsprozesses. Nachdem das Szenario gelesen wurde, bekamen die Teilnehmer ihre Rollenprofile, welche per Zufall verteilt wurden. Nach einer Einlese Phase folgte die erste konstituierende Sitzung der jeweiligen Gremien. Dabei stellten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen ihrer neuen Rolle zuerst mit Namen und Ansichten vor und wählten ihren Präsidenten, der von nun an die Sitzungen geleitet hat.
Nach der Mittagspause ging es in die erste Lesung, bei der schon einige hitzige Debatten starteten. Nach kurzen informellen Verhandlungen und Gesprächen wurde die Lesung fortgesetzt, wobei weiter stark diskutiert wurde. Währenddessen waren die Vertreterinnen und Vertreter der Medien aktiv und beobachteten, berichteten, führten Interviews und veröffentlichten kontroverse Artikel.
In einer kurzen von der Presse organisierten Talkshow wurden Vertreter aller Gremien genauer befragt und mit Anmerkungen des Publikums zu Stellungnahmen aufgefordert. Anschließend ging es in einer zweiten Lesung der Gremien kontrovers weiter.
Als es dem Ende zuging, versuchten die Teilnehmenden die letzten umstrittenen Punkte zu klären und einen Kompromiss zu finden. Dabei ist aufgefallen, wie kompliziert und anstrengend eine Einigung mit vielen Mitgliedern und verschiedenen Meinungen und verschiedenen Gremien ist. Trotz vieler Bemühungen konnten sich die verschiedenen Akteure nicht einigen und der Gesetzesentwurf scheiterte letztendlich (auch aus Zeitgründen)
Im Anschluss gab es den Abschlussbesprechung und Evaluation des Planspiels mit Realitätscheck und einer Feedbackrunde. Dabei gefiel den Teilnehmenden die spannenden und intensiven Diskussionen und das erlernte Wissen über die EU und deren komplexe Abläufe des Gesetzgebungsprozesses, welcher durch das eigene Durchleben nachvollziehbar wurde.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Landkreis Ludwigsburg und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg statt.