Planspiel „Fokus Balkan“ am 16. Oktober 2023 in Düsseldorf
Die Erweiterung der Europäischen Union ist ein fortschreitender und dynamischer Prozess. Damit verbunden ergeben sich einige Vorteile, aber auch Herausforderungen, die es gemeinsam zu bewältigen gilt. Bevor ein Land der Europäischen Union beitreten kann, benötigt es viele Verhandlungen und Beratungen. Mit diesem Prozess beschäftigten sich 40 Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Montessori-Gymnasiums in Düsseldorf im Rahmen des Planspiels „Fokus Balkan“ am 16. Oktober 2023.
Die Wissensgrundlage für die Diskussionen schaffte eine inhaltliche Einführung zu Beginn des Tages. Besprochen wurden unter anderem wichtige Informationen und Begrifflichkeiten rund um das Thema des Erweiterungsprozesses. So rückten der Integrationsprozess und die Kopenhagener Kriterien in den Fokus der Einführung. Des Weiteren wurde die Beitrittsperspektive der Ukraine thematisiert und kritisch reflektiert. Mithilfe eines Zeitstrahls sortierten die Teilnehmenden wichtige geschichtliche Ereignisse und ordneten diese in den Integrationsprozess der Ukraine hin zur Europäischen Union ein.
Die Übertragung des theoretischen Wissens in praktisches Handeln folgte nach der Rollenverteilung und Einlesephase. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften für den restlichen Tag in ganz unterschiedliche Rollen: Europäische Kommission, Abgeordnete des Parlaments, Ministerinnen und Minister, Pressesprecherinnen und Vertreterinnen und Vertreter der beitrittswilligen Länder Nord-Mazedonien, Albanien und Bosnien und Herzegowina.
Ziel der beitrittswilligen Länder war es, die Gremien der Europäischen Union mit ihrem Beitrittsgesuch zu überzeugen, um so den Beitrittskandidatenstatus zu erlangen. Dies geschah in verschiedenen Diskussionsrunden und informellen Phasen. Welche politischen oder wirtschaftlichen Vorteile bringt ein Beitritt mit sich und welche Reformen benötigt es seitens der beitrittswilligen Länder, um ein Teil der Europäischen Union zu werden? Diese Fragen wurden in angeregten Diskussionen geklärt und führten nach einer anschließenden Beratung in den Gremien zum Entschluss, dass Bosnien und Herzegowina sowie Albanien den Beitrittskandidatenstatus verliehen bekamen. Abgerundet wurden die Verhandlungen von einer Talkshow, welche den Tag resümierte und allen Beteiligten die Chance gab, sich zu den Verhandlungen zu äußern.
Im Feedbackgespräch gaben die Schülerinnen und Schüler an, durch das Planspiel den EU-Erweiterungsprozess nun besser verstehen zu können. Außerdem wurden die spannenden und hitzigen Diskussionen gelobt.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Regionalbüro Rheinland statt.