EU-Azubi-Gipfel online am 27. Juli 2021 mit Auszubildenden des Nürnberger Landes
Für 24 Auszubildene galt es am 27. Juli 2021 im Rahmen des Planspiels „Phantastic Plastic“ eine neue europäische Lösung im Umgang mit (Einweg-)Plastikmüll zu finden. Mittels eines einführenden Kahoot-Quiz sowie einer weiterführenden Präsentation wurden die Einsatzbereiche von Plastik sowie bereits bestehende Lösungsansätze, wie das Pfandsystem in Deutschland, vorgestellt. Außerdem wurden die aktuellen Herausforderungen im Umgang mit Plastik skizziert, die es im Rahmen des Planspiels zu lösen galt. Hierbei handelt es sich um Fragen, wie:
- Welches Plastik kann/soll verboten werden?
- Wie soll mit Einwegplastikverpackungen umgegangen werden?
- Wie werden Betriebe, die Plastik herstellen, an Recyclingprozessen beteiligt?
- Bedeutet eine Reduzierung von Plastik auch eine Reduzierung von Arbeitsplätzen?
- Wie können Gewässer geschützt werden?
- Und wer übernimmt welche Kosten?
Nach dieser Einführung konnte die Einlesephase für das Planspiel zu beginnen. Jede und Jeder bekam entweder eine Rolle in der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament oder dem Rat der Europäischen Union zugeteilt.
Von der Europäischen Kommission wurde ein Gesetzesvorschlag mit sieben Artikeln an die beiden anderen Gremien herangetragen, die sodann in ihre jeweilige erste Lesung starteten. Sowohl im Rat als auch im Parlament fanden hitzige Diskussionen statt und es wurden verschiedenste Änderungen an den Artikeln vorgenommen. Im weiteren Verlauf des Planspiels konnten auch nach weiteren Änderungen jedoch keine Einigung getroffen werden, da die Meinungen zu weit auseinander gingen.
In einem abschließenden Debriefing zeigte sich ein Großteil der Teilnehmenden dennoch mit dem Ergebnis zufrieden und stellte fest, wie kompliziert es ist, einen europäischen Konsens zu finden.
Zum Abschluss des EU-Azubigipfels hatten die Auszubildenen noch die einmalige Möglichkeit mit Ismail Ertug, Mitglied des Europäischen Parlaments, zu sprechen. Dort wurde mit interessanten Fragen der Bezug zur Realität geschlagen. Ismail Ertug erläuterte u.a., wie viel Zeit für einzelne Sitzungen im Europäischen Parlament sowie den Gesetzgebungsprozess im Ganzen durchschnittlich veranschlagt wird. Außerdem berichtete Herr Ertug von seinem Werdegang bis zu seiner jetzigen Position als Abgeordneter im Europäischen Parlament.
Die Veranstaltung wurde vom CIVIC-Institut in Kooperation mit dem Landratsamt Nürnberger Land durchgeführt.
Einen Bericht auf der Webseite des Landkreises finden Sie hier.