Europa-Seminar mit Tagesexkursion nach Brüssel vom 4. bis 6. Februar 2019 in Tönisvorst
Das Seminar hatte zum Ziel, 32 Schülerinnen und Schülern des Michael-Ende-Gymnasiums die Institutionen der Europäischen Union, deren Aufgaben und Zusammensetzung sowie am Beispiel eines aktuellen Themas europäischer Politik die Funktionsweise von Entscheidungsprozessen der Europäischen Union (EU) näherzubringen. Zum Einsatz kam dabei das Planspiel „Fokus Balkan“ des CIVIC-Institut für internationale Bildung.
Am ersten Seminartag haben sich die Schülerinnen und Schüler zunächst Grundlegendes zur Erweiterungspolitik der EU und zum Ablauf des Entscheidungsprozesses in kleinen interaktiven Sequenzen erarbeitet. Außerdem erfolgte eine kurze methodische Einführung
Die Teilnehmenden des Planspiels haben vor dem Hintergrund einer fiktiven Ausgangslage für die Dauer des Planspieles realitätsnahe Rollen von Akteuren übernommen. Die Spielerinnen und Spieler treten hierbei als EU-Bürgerinnen und EU-Bürger in die aktive Rolle eines gestaltenden Akteurs, wie z. B. Mitglied des Europäischen Parlamentes, Ministerin und Minister, Mitarbeitende/r der EZB oder Mitglied der EU-Kommission. Hierzu bekommen sie jeweils entsprechend Rolleninformationen ausgeteilt, die über die eigene Position und politische Handlungsinteressen informiert. Sie verinnerlichen dadurch die Problemlagen einzelner Akteure und entwickeln somit ein besseres Verständnis für die Prozesse innerhalb der Europäischen Union. Sie lernen zudem den Entscheidungsablauf und die Politikfelder der EU persönlich kennen. Die EU, der Gesetzgebungsprozess und das Themenfeld der Erweiterungspolitik der EU werden dadurch für die beteiligten Personen greifbar und durchschaubar.
Mit diesem theoretischen Hintergrund erfolgte am zweiten Seminartag die Fahrt nach Brüssel.
Zunächst ermöglichte das Gespräch mit einem Abgeordneten im Europäischen Parlament einen spannenden Einblick in die Arbeit des Parlaments und in aktuelle Fragen der europäischen Politik. Ein Besuch auf der Besuchertribüne des Plenarsaals rundete den Besuch ab.
Am Nachmittag konnten die Schülerinnen und Schüler die Arbeit des Rats der Europäischen Union kennenlernen, indem ein Mitarbeiter des Rats ihnen Rede und Antwort stand.
Den Schülerinnen und Schüler ist im Seminar klar geworden, welchen Herausforderungen die EU begegnet, wenn es um das Thema Erweiterung geht, und wie schwierig der Entscheidungsprozess im Hinblick auf die unterschiedlichen Interessen der Akteure sich gestaltet. Man kann sicher davon ausgehen, dass die Schülerinnen und Schüler motiviert worden sind, sich weiter mit der EU zu beschäftigen.
Am dritten Tag folgte abschließend ein Workshop zur Zukunft der EU, in dem mithilfe der Szenario-Methode die Schülerinnen und Schüler motiviert wurden, mit Kreativität über mögliche Zukunftsszenarien der EU zu diskutieren.
Das Seminar wurde in Kooperation mit der Karl-Arnold-Stiftung durchgeführt.