Premiere des Planspiels „Europa ein Zuhause geben“ in Berlin am 04. Juli 2016 im Finnland - Institut
Kann Kultur den Zusammenhalt in der EU stärken?
Im aktuellen Planspiel des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen e.V.) in Zusammenarbeit mit der CIVIC GmbH - Institut für internationale Bildung, begleitet vom EUNIC-Cluster Berlin, entscheiden die Spielenden über den (fiktiven) Vorschlag der Europäischen Kommission, der diese Frage ins Zentrum rückt.
Das Ansehen der Europäischen Union ist auf einem historischen Tiefpunkt. Seit Beginn des Jahrtausends taumelt Europa von Krise zu Krise – Euro, Geflüchtete, Rechtsruck. War es nicht der Gründungsvater der Europäischen Union Jean Monnet höchst selbst, der einst gesagt haben soll: „Würde ich mit Europa neu beginnen, würde ich die Kultur an den Anfang setzen?“ Auch wenn es mittlerweile bekannt ist, dass Monnet diesen Satz nie gesagt habe, die Idee ist aktueller denn je.
Hier ist der fiktive Ausgangspunkt des Planspiels. Die Europäische Kommission legt zur Stärkung der Kulturpolitik einen Vorschlag zur Einrichtung „Europäischer Kulturinstitute“ vor. Nun entscheiden die Akteure über diesen spektakulären Vorschlag, der einen Beitrag zum Zusammenhalt Europas liefern könnte. Die entscheidende Herausforderung ist es hier, unterschiedliche nationale Sichtweisen zum Ausdruck zu bringen und in einem spannenden Diskussionsprozess auf europäischer Ebene zu bündeln, um den Impuls der Europäischen Kommission aufzunehmen und weiterzuentwickeln.
Die Strukturen europäischer Entscheidungsprozesse, die als realistische Hintergrundmatrix fungieren, sind soweit didaktisch reduziert, dass kein Vorwissen für die agierenden Teilnehmenden notwendig ist. Mit den zur Verfügung gestellten Materialien und Unterlagen wird es gelingen, sich schnell in die Thematik einzuarbeiten und eigenständig an der Idee eines „Europäischen Kulturinstituts“ weiterzudenken und europäisch zu entscheiden.
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Planspiele gewinnen in der schulischen und außerschulischen Bildung für die Vermittlung komplexer Zusammenhänge in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft immer mehr an Bedeutung und werden in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Sie bestehen aus fiktiven Szenarien, die einen Interessenskonflikt aus der Realität simulieren. Teilnehmende übernehmen innerhalb dieser Szenarien die Rollen diverser Akteure und können darin ablaufende Vorgänge selbst erfahren.
Dadurch findet Kommunikation, Teamwork, Kooperation aber auch Wettbewerb zwischen den einzelnen Teilnehmenden statt. Im Rahmen des Planspiels hier sind alle kulturpolitisch interessierten Menschen, die sich fragen, was europäische Kultur bzw. Kultur in und aus Europa ausmacht, angesprochen und eingeladen sich zu beteiligen.