Fachartikel zum Planspiel „Destination EUROPE (2016)“
Holger-Michael Arndt und Markus W. Behne (2016)
in: Deutschland und Europa. Flüchtlinge, Asyldebatte und Fremdenfeindlichkeit. Heft 72, S. 78
Für die Menschen, die in die EU gelangen oder die auf der Flucht über das Mittelmeer unterwegs sind, stellt sich die Frage, wer ihnen hilft und Asyl gewährt. Viele bleiben unmittelbar in den Ankunftsländern, andere wollen weiter. Die EU ist in sich tief zerstritten, was zu tun ist. Neben Abschottungstendenzen gibt es auch Hilfsbereitschaft.
Die Flüchtlingskrise 2015 hat Großbritannien zwar real weit weniger stark getroffen, als andere EU-Mitgliedstaaten. Gleichwohl war die Emotionalisierung ein wichtiger Bestandteil der Kampagne für den sogenannten Brexit. Die Erfolge rechtspopulistischer oder rechtsextremer Parteien wie der AfD in Deutschland, der PiS in Polen oder dem Front National in Frankreich sind auch unter dem Aspekt der Abwehr von Solidarität zu betrachten.
Bereits im Juni 2013 wurden erste Verordnungen und Richtlinien erlassen, die die konkrete Umsetzung der Asyl- und Flüchtlingspolitik in der EU regeln sollen. Zwischenzeitlich wird aber weiter über Änderungen im Asylrecht gestritten.
Das Planspiel Destination Europe 2016, das gemeinsam von der Landeszentrale für politische Bildung und der CIVIC GmbH – Institut für international Bildung entstanden ist und im Sommer 2016 komplett aktualisiert wurde, thematisiert diese Auseinandersetzung und ist gleichzeitig auch ein aktueller politikdidaktischer Einstieg in diese politische Diskussion.